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Language Machine: Text, Code, and Poetry




ARTISTS

· Sara Trawöger
· Amirali Bashiri
· Laura Sophie Meyer
· Aleksander Segieth
· Sanaz Rafii
·
Çağla Gillis
· Ralf Petersen
· Valentina Rodríguez
· Lesia Kvitka



MANIFESTO
Welcome to an innovative digital journey that breaks free from traditional expressions and invites you not only to write poetry but to become poetry.

Explore the depths with the Language Machine, seeking answers: what holds greater relevance in contemporary linguistic art? Is it the text as the essence that forms the foundation of poetry, or is it the beauty of textual form, akin to a code that shapes the perfect poetic structure?

This exhibition as a part of the Wrong Biennale 2023/2024 is a dynamic voyage into how language seamlessly transforms into a canvas for creative expression. It's a tribute to language as a living, evolving entity where words and code interweave, giving birth to intricate narratives. Our curated collection offers a multitude of interpretations, immersing you in the most captivating forms of language.

Here, a convergence of media, including hybrid art, videos, animations, texts, and sounds, presents a vibrant tapestry of voices. Each piece bears testimony to the limitless creativity that blossoms when art and language engage in an enchanting dance.

Join us from Noveber 1, 2023 to March 31, 2024 on this artistic journey where international artists gather to celebrate the power of words and the elegance of code. While our contributors span the globe, a significant portion hails from Kunstuniversität Linz - a center of experimental art and design in the heart of Europe, enriching the conversation with a unique perspective.




CONTACT 
Kunstuniversität Linz
Domgasse 1
4020 Linz, Austria
Curator: Lesia Kvitka




designed with ♡ by Lesia Kvitka

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LAURA SOPHIE MEYER

»Ein Platz in Paris«



LAURA SOPHIE MEYER

»Ein Platz in Paris«

Versuch einen Platz in Paris zu erfassen

Georges Perec


»Ein Platz in Paris« offers an interactive twist on Georges Perec's »An Attempt at Exhausting a Place in Paris,« where users reshape the text to craft new narratives. Laura Sophie Meyer explores language and creativity, blending literary experiments with interactive design. This project highlights the interplay between algorithmic and human decision-making in art. Meyer's work delves into generative literature, transforming existing texts into multimedia and graphic experiences.

Im Oktober 1974 beobachtete der Autor Georges Perec den Place Saint-Sulpice, mit dem Ziel zu notieren was passiert wenn nichts passiert.Klicken Sie auf die Worte, und generieren aus Perecs Notaten einen neuen Text.

Details


Es gibt viele Dinge an der Place Saint-Sulpice, zum Beispiel: ein Rathaus, ein Finanzamt, ein Polizeikommissariat, drei Cafés, darunter eines, das auch Tabakladen ist, ein Kino, eine Kirche, an der Le Vau, Gittard, Oppenord, Servandoni und Chalgrin gebaut haben und die einem Militärgeistlichen von Clothar II. geweiht ist, der von 624 bis 644 Bischof von Bourges war und dessen Gedenktag am 17. Januar begangen wird, ein Verlag, ein Bestattungsunternehmen, ein Reisebüro, eine Bushaltestelle, eine Schneiderei, ein Hotel, ein Brunnen, der von Statuen der vier großen christlichen Kanzelredner (Bossuet, Fenelon, Flechier und Massillon) geschmückt wird, ein Zeitungskiosk, ein Devotionalienhändler, eine Tiefgarage, ein Schönheitsinstitut und noch viele weitere Dinge.
Ein Großteil, wenn nicht die meisten dieser Dinge sind beschrieben, inventarisiert, fotografiert, erzählt oder zahlenmäßig erfasst worden. Meine Absicht auf den folgenden Seiten war es eher, das Übrige zu schildern: das, was man im Allgemeinen nicht notiert, das, was nicht bemerkt wird, was keine Bedeutung hat, das, was passiert, wenn nichts passiert außer Zeit, Menschen, Autos und Wolken.

I



1

Das Datum: 18. Oktober 1974

Die Zeit: 10 Uhr 30

Der Ort: Tabac Saint-Sulpice

Das
Wetter: Trockene Kälte. Grauer Himmel. Vereinzeltes Aufklaren.


Entwurf eines Inventars einiger der unmittelbar sichtbaren Dinge: Buchstaben des Alphabets, Worte: »KLM« (auf der Tasche eines Spaziergängers), ein Großbuchstaben-»P«, dass auf den Parkplatz hinweist; »Hôtel Recamier«, »St-Raphael«, »Das Sparwesen im Niedergang«, »Taxistand - Anfang«, »Rue du Vieux-Colombier«, »Brasserie-Bar La Fontaine Saint-Sulpice«, »P ELF«,
»Parc Saint-Sulpice«.


Zeichen und Symbole: Pfeile unter dem »P« der Parkplätze oder Tiefgaragen, einer davon leicht nach unten gerichtet, der andere zur Rue Bonaparte hin (zu dem Teil der Straße Richtung Jardin du Luxembourg)

mindestens vier Einbahnstraßenschilder (ein fünftes als Spiegelbild in einem der Spiegel des Cafés).

Ziffern: 86 (oben auf einem Autobusse der Linie 86, oberhalb der Angabe seiner Endstation: Saint-Germain-des-Prés), 1 (Schild mit der Hausnummer 1 in der Rue du Vieux-Colombier), 6 (auf dem Platz, als Angabe, dass wir uns im 6. Pariser Arrondissement befinden).

Flüchtige Slogans: »Ich betrachte Paris aus dem Autobus«

Erde: festgestampfter Kies und Sand.

Stein: Bordsteinkanten, ein Brunnen, eine Kirche, Häuser …

Asphalt

Bäume (belaubt, viele sich gelb färbend)

Ein recht großes Stück Himmel (vielleicht 1/6 meines Blickfeldes)

Ein Schwarm Tauben, der plötzlich zwischen Kirche und Brunnen über der zentralen Fläche des Platzes niedergeht

Fahrzeuge (deren Bestandsaufnahme ist noch zu machen)

Menschen

Eine Art Basset

Ein Brot (ein Baguette)

Ein Friséesalat, der teilweise aus einem Einkaufskorb herauslugt.

Buslinien: Der 96er fährt zur Gare Montparnasse Der 84er fährt zur Porte de Champerret Der 70er fährt zur Place du Dr Hayem, Hauptgebäude des Staatlichen Rundfunks Der 86er fährt nach Saint-Germain-des-Pres Verlangen Sie Roquefort Société, den echten mit dem grünen Oval Keinerlei Wasser sprudelt aus dem Brunnen. Tauben haben sich auf dem Rand einer der Brunnenschalen niedergelassen.

Auf der zentralen Fläche stehen Bänke, Doppelbänke mit nur einer Rückenlehne.

Von meinem Platz aus kann ich bis zu sechs zählen. Vier sind leer. Drei Clochards mit klassischen Gesten (Rotwein aus der Flasche trinken) auf der sechsten.

Der 63er fährt zur Porte de la Muette

Der 86er fährt nach Saint-Germain-des-Pres

Saubermachen ist gut, nichts dreckig machen ist besser

Ein Brinks-Kastenwagen

Der 87er/ fährt zum Champ-de-Mars Der 84er fährt zur Porte Champerret

Farben: rot (Fiat, Kleid, St-Raphael, Einbahnstraßen) blaue Tasche grüne Schuhe grüner Regenmantel blaues Taxi blauer 2CV

Der 70er fährt zur Place du Dr Hayem, Hauptgebäude des Staatlichen Rundfunks

grüner Citroën Méhari

Der 86er fährt nach Saint-Germain-des-Pres

Danone: Joghurts und Desserts

Verlangen Sie Roquefort Société, den echten mit dem grünen Oval

die meisten Menschen sind zumindest mit einer Hand beschäftigt: Sie halten eine Tasche, einen kleinen Koffer, einen Korb, einen Stock, eine Leine, an deren Ende sich ein Hund befindet, die Hand eines Kindes

Ein Laster liefert Bier in Metallfässern (Kanterbräu, das Bier von Meister Kanter)

Der 86er fährt nach Saint-Germain-des-Pres

Der 63er fährt zur Porte de la Muette

Ein zweistöckiger »Cityrama«-Bus

Ein blauer Laster der Marke Mercedes

Ein brauner Laster von Printemps-Brummel

Der 84er fährt zur Porte de Champerret

Der 87er fährt zum Champ-de-Mar

Der 70er fährt zur Place du Dr Hayem, Hauptgebäude des Staatlichen Rundfunks

Der 96er fährt zur Gare Montparnasse

Darty Réal

Der 63er fährt zur Porte de la Muette

Casimir, der Chef-Traiteur. Charpentier-Transporte. Berth France S.A.R.L.

Le-Goff - Bier-Zapfanlagen

Der 96er fährt zur Gare Montparnasse

Fahrschule

Aus der Rue du Vieux-Colombier kommend, biegt ein 84er in die Rue Bonaparte ein (Richtung Jardin du Luxembourg)

Walon Möbelspedition

Fernand Carrascossa Möbelspedition

Kartoffeln en gros

Aus einem Touristenbus scheint eine Japanerin mich zu fotografieren.

Ein alter Mann mit einem halben Baguette, eine Dame mit einer Kuchenschachtel in Form einer kleinen Pyramide

Der 86er fährt nach Saint-Mande (er biegt nicht in die Rue Bonaparte ein, sondern nimmt die Rue du Vieux-Colombier)

Der 63er fährt zur Porte de la Muette Der 87er fährt zum Champ-de-Mars

Aus der Rue du Vieux-Colombier kommend, biegt ein 84er in die Rue Bonaparte ein (Richtung Jardin du Luxembourg)

Ein Reisebus, leer.

Weitere Japaner in einem weiteren Reisebus Der 86er fährt nach Saint-Germain-des-Pres

Braun Kunstreproduktionen

Kurze Beruhigung (Ermüdung?)

Pause.



2

Das Datum: 18. Oktober 1974

Die Uhrzeit: 12 Uhr 40

Der Ort: Café de la Mairie

Mehrere Dutzend, mehrere Hundert gleichzeitiger Handlungen, Mikro-Ereignisse, von denen jedes mit spezifischen Haltungen, motorischen Akten, Energieaufwendungen verbunden ist:

Gespräche zu zweit, Gespräche zu dritt, Gespräche zu mehreren: die Lippenbewegung, die Gesten, der Ausdruck

Fortbewegungsformen: Gehen, Zweirad (ohne Motor, mit Motor), Automobile (Privatwagen, Firmenwagen, Mietwagen, Fahrschule), Nutzfahrzeuge, Stadtreinigung, öffentliche Verkehrsmittel, Touristenbusse

Art und Weise des Tragens (mit der Hand, unter dem Arm, auf dem Rücken)

Art und Weise des Ziehens (Einkaufsroller)

Grad der Entschlossenheit oder der Motiviertheit: warten, flanieren, bummeln, herumirren, gehen, auf etwas zu rennen, sich stürzen (auf ein freies Taxi zum Beispiel), suchen, Zeit vertrödeln, zögern, mit entschlossenen Schritten gehen

Körperhaltungen: Sitzen (in den Bussen, in den Autos, in den Cafés, auf den Bänken)

Drei Personen warten am Taxistand. Es gibt zwei Taxis, ihre Fahrer sind nicht da (ihre Taxischilder sind abgedeckt)

Alle Tauben haben sich auf die Regenrinne des Rathauses geflüchtet.

Ein 96er fährt vorbei. Ein 87er fährt vorbei. Ein 86er fährt vorbei. Ein 70er fährt vorbei.

Ein »Grenelle Interlinge« Laster fährt vorbei.

Vorübergehende Beruhigung.

An der Bushaltestelle steht niemand.

Ein 63er fährt vorbei. Ein 96er fährt vorbei

Eine junge Frau sitzt auf einer Bank gegenüber von »La Demeure«, der Galerie für Wandteppiche; sie raucht eine Zigarette.

Auf dem Trottoir vor dem Café sind drei Mopeds abgestellt.

Ein 86er fährt vorbei. Ein 70er fährt vorbei.

Autos verschwinden in der Tiefgarage

Ein 63er fährt vorbei. Ein 87er fährt vorbei.

Es ist 5 nach eins.

Eine Frau rennt über den Kirchenvorplatz.

Ein Lieferant in weißem Kittel holt aus seinem Lieferwagen, der vor dem Café geparkt ist, Eis (Blockeis), das er in der Rue des Canettes ausliefert.

Eine Frau hält ein Baguette in der Hand

Ein 70er fährt vorbei

(nur zufällig kann ich von dem Platz, auf dem ich sitze, auf der anderen Seite 84er vorbeifahren sehen)

Die Autos folgen natürlich bevorzugten Verkehrsachsen (der Einbahnstraße, für mich von links nach rechts); dies ist für die Fußgänger erheblich weniger deutlich: Es scheint, als ob die meisten zur Rue des Canettes gehen oder von dort kommen.

Ein 96er fährt vorbei.

Ein 86er fährt vorbei. Ein 87er fährt vorbei. Ein 63er fährt vorbei.

Leute stolpern. Mikro-Unfälle.

Ein 96er fährt vorbei. Ein 70er fährt vorbei.

Es ist zwanzig nach eins.

(Zufällige) Rückkehr von bereits gesehenen Menschen: Ein Junge in marineblauer Cabanjacke, der eine Plastiktasche in der Hand hat, kommt erneut vor dem Café vorbei. Ein 86er fährt vorbei. Ein 86er fährt vorbei. Ein 63er fährt vorbei.

Das Café ist voll

Auf der zentralen Fläche des Platzes lässt ein Kind seinen Hund (Marke Struppi) rennen

Unmittelbar neben dem Café, am Fuße des Schaufensters, zeichnet ein recht junger Mann an drei verschiedenen Stellen mit Kreide eine Art »V« auf das Trottoir, in dessen Inneren sich so etwas wie ein Fragezeichen andeutet (land-art?)

Ein 63er fährt vorbei

6 Kanalreiniger (Mützen und hohe Gummistiefel) biegen in die Rue des Canettes ein.

Zwei leere Taxis am Taxistand

Ein 87er fährt vorbei

Ein Blinder kommt aus der Rue des Canettes und geht vor dem Café vorbei; es ist ein junger Mann, mit ziemlich sicherem Schritt.

Ein 86er fährt vorbei

Zwei Männer mit Pfeife und schwarzer Umhängetasche
Ein Mann mit schwarzer Umhängetasche ohne Pfeife
Eine Frau in Wolljacke, fröhlich
Ein 96er
Ein weiterer 96er
(Stöckelschuhe: verknackste Knöchel)
Ein apfelgrüner 2CV
Ein 63er
Ein 70er

Es ist 13 Uhr 35. Gruppen, in Schüben. Ein 63er. Der apfelgrüne 2CV parkt jetzt fast an der Ecke der Rue Ferou, auf der anderen Seite des Kirchenvorplatzes. Ein 70er. Ein 87er. Ein 86er. Drei Taxis am Taxistand.Ein Mann mit Fliege. Ein 96er. Ein 63er. Ein Telegrammbote auf dem Fahrrad. Getränkeauslieferer. Ein 86er. Ein kleines Mädchen mit einem Ranzen über der Schulter.

Kartoffeln en gros. Eine Dame, die drei Kinder zur Schule bringt (zwei davon haben lange rote Mützen mit Bommeln) Vor der Kirche steht der Lieferwagen eines Leichenbestatters.

Vorbeifahrt eines 96ers.

Menschen sammeln sich vor der Kirche (Sammlung des Trauerzugs?)

Ein 87er. Ein 70er. Ein 63er.

In der Rue Bonaparte ein Betonmischer, orange.

Ein Basset. Ein Mann mit Fliege.

Ein 86er.

Der Wind bewegt die Blätter der Bäume.

Ein 70er.

Es ist dreizehn Uhr fünfzig.

Gütereilverkehr S.N.C.F.

Die Leute von dem Begräbnis haben die Kirche betreten.

Vorbeifahren eines Fahrschulautos, eines 96ers, eines 63ers, eines blauen Blumenhändler-Lieferwagens, der sich neben den Lieferwagen des Bestattungsunternehmens stellt und aus dem ein Trauerkranz geholt wird.

In herrlichem Zusammenspiel umkreisen die Tauben den Platz, kehren zurück und lassen sich wieder auf der Regenrinne des Rathauses nieder.

Am Taxistand stehen fünf Taxis.

Vorbeifahrt eines 87ers, Vorbeifahrt eines 63ers.

Die Glocke von Saint-Sulpice beginnt zu läuten (die Totenglocke, wahrscheinlich)

Drei Kinder werden zur Schule gebracht. Ein weiterer apfelgrüner 2CV.

Erneut drehen die Tauben eine Platzrunde

Ein 96er fährt vorbei, bleibt an der Bushaltestelle stehen (Tarifgrenze Saint-Sulpice); Geneviève Serreau steigt aus, sie biegt in die Rue des Canettes ein; ich rufe sie herbei, indem ich an die Scheibe klopfe, und sie kommt herein, um mir guten Tag zu sagen.

Ein 70er fährt vorbei.

Das Totengeläut hört auf.

Ein junges Mädchen isst ein halbes Schweinsohr.

Ein Mann mit Pfeife und schwarzer Umhängetasche.

Ein 70er fährt vorbei

Ein 63er fährt vorbei

Es ist fünf nach zwei.

Ein 87er fährt vorbei.

Menschen, in Schüben, wieder und wieder

Ein Pfarrer, der von einer Reise zurückkommt (das Etikett einer Fluggesellschaft baumelt an seiner Umhängetasche).

Ein Kind lässt ein Modellauto über die Scheibe des Cafés rollen (leises Geräusch).

Mann bleibt eine Sekunde stehen, um den dicken Hund des Cafés zu begrüßen, der friedlich vor der Türe ausgestreckt liegt

Ein 86er fährt vorbei

Ein 63er fährt vorbei

Eine Frau geht vorbei. Auf ihrer Tasche steht »Gudule«

Fast direkt vor dem Café bückt sich ein Mann, um in seiner Aktentasche zu kramen

Ein junger Mann geht vorbei; er trägt eine große Zeichenmappe

Auf dem Trottoir vor dem Café sind nur noch zwei Mopeds abgestellt: Ich habe das dritte (es war ein Velosolex) nicht wegfahren sehen (Offenkundige Grenzen eines solchen Unternehmens: Selbst wenn ich mir als einziges Ziel setze zu beobachten, sehe ich nicht, was ein paar Meter von mir entfernt geschieht: Zum Beispiel bemerke ich nicht, dass Autos abgestellt werden)

Ein Mann geht vorbei: Er zieht einen Handkarren, rot

Ein 70er fährt vorbei.

Ein Mann betrachtet das Schaufenster von Laffont

Gegenüber von »La Demeure« steht eine Frau neben einer Bank und wartet

Mitten auf der Straße hält ein Mann nach Taxis Ausschau (am Taxistand stehen keine Taxis mehr)

Ein 86er fährt vorbei. Ein 96erfahrt vorbei. Ein Auslieferer von »Tonygencyl« fährt vorbei.

Malissard Dubernay Schnelltransporte fährt vorbei

Erneut drehen die Tauben eine Platzrunde. Was ist der Auslöser für diese gemeinsame Bewegung; sie scheint weder mit einem äußeren Reiz (Explosion, Detonation, Lichtveränderung,
Regen
usw.) noch mit einer besonderen Motivation in Zusammenhang zu stehen; sie scheint völlig unmotiviert;
die Vögel fliegen plötzlich auf, drehen eine Platzrunde, kehren zurück und lassen sich wieder auf der
Regenrinne
des Rathauses nieder.

Es ist zwanzig nach zwei.

Ein 96er. Elegante Frauen. Ein geistesabwesender Japaner, dann ein weiterer, ein fröhlicher, fragen einen Passanten nach dem Weg. Er zeigt ihnen mit dem Finger die Rue des Canettes, in die sie sofort einbiegen.

Vorbeifahrt eines 63ers, eines 87ers und eines Lieferwagens »Dunod editeur«.

Neben der Bushaltestelle frankiert eine Frau drei Briefe und wirft sie in den Briefkasten.

Kleiner Hund Marke Pudel.

Eine Art Doppelgänger von Peter Sellers geht sehr selbstgefällig vor dem Café vorbei. Dann eine Frau mit zwei sehr kleinen Kindern. Dann eine Gruppe von 14 Frauen, die aus der Rue des Canettes kommen.

Ich habe den Eindruck, der Platz sei fast leer (aber es befinden sich mindestens zwanzig Menschen in meinem Blickfeld).

Ein 63er.

Ein Lieferwagen der Post.

Ein Kind mit einem Hund

Ein Mann mit einer Zeitung

Ein Mann, der ein großes »A« auf seinem Pullover hat

Ein »Que sais-je?«-Laster: »Die Reihe ‚Que sais-je?‘ hat auf alles eine Antwort«

Ein Spaniel?

Ein 70er

Ein 96er

Aus der Kirche werden die Trauerkränze getragen.

Es ist halb drei.

Vorbeifahrt eines 63ers, eines 87ers, eines 86ers, eines weiteren 86ers und eines 96ers.

Eine alte Frau beschattet die Augen mit der Hand, um zu erkennen, welche Nummer der Bus hat, der gerade kommt (aus ihrem enttäuschten Gesicht kann ich schließen, dass sie gern den 70er nehmen würde)

Manträgt den Sarg heraus. Die Totenglocke beginnt wieder zu läuten.

Der Leichenwagen fährt davon, gefolgt von einem Peugeot 204 und einem grünen Méhari.

Ein 87er

Ein 63er

Das Totengeläut hört auf.

Ein 96er

Es ist Viertel vor drei.

Pause.



3

Das Datum: 18. Oktober 1974

Pause.

Die Uhrzeit: 15 Uhr 2

Der Ort: Fontaine Saint-Sulpice (Café)

Später bin ich zum Tabac Saint-Sulpice gegangen. Ich bin in den ersten Stock hinauf, einen tristen, recht kalten Raum, in dem nur ein Quintett von Bridgespielern saß, von denen vier gerade drei Treff spielten. Ich bin wieder hinuntergegangen und habe mich an den Tisch gesetzt, an dem ich am Vormittag saß. Ich habe ein Paar Würstchen gegessen und ein Glas Bourgueil getrunken. Ich habe erneut Linienbusse gesehen, Touristenbusse, Taxis, Privatfahrzeuge, Laster und Lieferwagen, Fahrräder, Motorräder, Mopeds, Vespas, ein Lieferdreirad der Post, eine Motorrad-Fahrschule, eine Auto-Fahrschule, elegante Damen, alte Schönlinge, alte Paare, Gruppen . von Kindern, Leute mit Umhängetaschen, anderen Taschen, Koffern, Hunden, Pfeifen, Regenschirmen, Wampen, alte Schachteln, alte Säcke, junge Säcke, Passanten, Lieferanten, Griesgrame, Schwadroneure. Ich habe auch Jean-Paul Aron gesehen und den Wirt des Restaurants »Les Trois Canettes«, den ich bereits am Morgen entdeckt hatte.

Jetzt sitze ich im Fontaine Saint-Sulpice, und zwar so, dass ich dem Platz den Rücken zuwende: Die Autos und Leute, die mein Blick wahrnimmt, kommen vom Platz oder schicken sich an, ihn zu überqueren (mit Ausnahme einiger Fußgänger, die von der Rue Bonaparte kommen können).

Mehrere behandschuhte Großmütter haben Kinderwagen geschoben

Es wird der Nationale Seniorentag vorbereitet. Eine 83- jährige Dame ist hereingekommen, sie hat dem Wirt des Cafés ihren Klingelbeutel präsentiert, aber ist wieder hinausgegangen, ohne ihn uns hinzuhalten.

Auf dem Trottoir ein Mann, der von Ticks mitgenommen, aber noch nicht zugrunde gerichtet ist (Schulterbewegungen, als ob er ein ständiges Jucken im Nacken empfinden würde); er hält seine Zigarette auf dieselbe Weise wie ich (zwischen Mittel- und Ringfinger): Zum ersten Mal sehe ich diese Angewohnheit bei einem anderen.

Paris-Vision: ein zweistöckiger Touristenbus, kaum besetzt.

Es ist fünf nach vier. Müdigkeit der Augen. Müdigkeit der Worte.

Ein apfelgrüner 2CV

(mir ist kalt; ich bestelle einen Vieux Marc)

Gegenüber im Tabac schnappen die Bridgespieler aus dem Raum im ersten Stock ein bisschen Luft

Ein Polizist auf dem Fahrrad stellt sein Rad ab und betritt den Tabac; fast sofort kommt er wieder heraus, man weiß nicht, was er gekauft hat (Zigaretten? einen Kugelschreiber, eine Briefmarke, Hustenpastillen, eine Packung Papiertaschentücher?)

Cityrama-Touristenbus

Ein Motorradfahrer. Ein apfelgrüner Citroen-Lieferwagen. Man hört gebieterische Hupsignale.

Eine Großmutter, die einen Kinderwagen schiebt; sie trägt ein Cape

Ein Briefträger mit seiner Umhängetasche

Ein Rennrad, das hinten an einem tiefergelegten Auto befestigt ist

Ein Lieferdreirad der Post, ein Lieferwagen der Post (ist gerade die Zeit der Briefkastenleerungen?)

Es gibt Menschen, die beim Gehen lesen, es gibt wenige, aber es gibt welche.

Ein grüner Méhari

Ein Baby in einem Kinderwagen gibt ein kurzes Plärren von sich. Es ähnelt einem Vogel: blaue, starre Augen, ungeheuer interessiert an allem, was sie entdecken.

Ein krampfhaft hustender Hilfspolizist hängt einen Strafzettel an einen grünen Morris

Ein Mann trägt eine Persianerschapka. Dann noch einer.

Ein kleiner Junge trägt eine englische Schülermütze, beim Überqueren achtet er darauf, nur auf die Markierungen zu treten.

Ein Briefträger mit Umhängetasche

Zwei energische Knöllchenangestellte Zwei Hundebrüder, Marke Struppi

Ein Mann mit Baskenmütze, Marke Pfarrer Eine Frau mit Schal

Eine Großmutter mit Kinderwagen

Ein Mann mit Schapka (es ist derselbe, er kommt zurück) Ein Pfarrer mit Baskenmütze (ein anderer)

Umhänge, Turbane, Stiefel, Mütze Marke Matrose, Schals, kurz oder lang, Polizist mit Käppi, Pelze, Koffer, Schirm

Ein Telegrammbote auf dem Fahrrad

Ein englisches Paar (sie unterhalten sich beim Betreten des Cafés in ihrer Muttersprache): Sein Mantel ist so lang wie er

Ein Mädchen mit kurzen Zöpfen, das einen Baba verschlingt (ist es ein Baba? es ähnelt einem Baba)

Eine Frau mit einem Baguette. Noch eine.

Es ist viertel vor fünf. Ich habe das Bedürfnis, auf andere Gedanken zu kommen. Le Monde lesen. Das Lokal wechseln.

Pause.



4

Die Uhrzeit: 17 Uhr 10 Der Ort: Café de la Mairie

Der Zeitungskiosk war geschlossen; ich habe keine Le Monde gefunden; ich habe einen winzigen Rundgang gemacht (Rue des Canettes, Rue du Four, Rue Bonaparte): schöne Müßiggängerinnen, die Modegeschäfte heimsuchen. In der Rue Bonaparte habe ich ein paar Titelblätter heruntergesetzter Bücher angesehen, ein paar Schaufenster (alte und moderne Möbel, alte Bücher, Zeichnungen und Stiche)

Es ist kalt, immer kälter, scheint mir

Ich sitze im Café de la Mairie, ein ganz klein wenig zurückgesetzt im Verhältnis zur Terrasse

Vorbeifahrt eines 86ers er ist leer Vorbeifahrt eines 70ers er ist voll

Erneutes Vorbeigehen von Jean-Paul Aron: Er hustet Eine Gruppe Kinder spielt vor der Kirche Ball Vorbeifahrt eines ziemlichen leeren 70ers Vorbeifahrt eines fast vollen 63ers

(Warum die Busse zählen? Sicher weil sie wiedererkennbar und regelmäßig sind: Sie unterteilen die Zeit, sie rhythmisieren die Hintergrundgeräusche; im Zweifelsfall sind sie vorhersehbar.

Alles Übrige scheint zufällig, unwahrscheinlich, anarchisch; die Busse fahren vorbei, weil sie vorbeifahren müssen, aber nichts bestimmt, dass ein Auto rückwärts fährt oder ein Mann eine Tüte mit dem großen »M« von Monoprix trägt oder ein Auto blau oder apfelgrün ist oder ein Gast eher einen Kaffee als ein kleines Bier bestellt ...)

Vorbeifahrt eines 63ers er ist fast leer

Das »P« der Tiefgarage und sein Pfeil leuchten auf. In den Etagen des Finanzamts sind jetzt kugelförmige Lampen zu sehen

Vorbeifahrt eines 70ers er ist voll Vorbeifahrt eines 63ers er ist es kaum

Die Motorräder und Mopeds machen die Scheinwerfer an

Die Blinklichter werden sichtbar und sichtbarer auch die Leuchtschilder der Taxis, noch leuchtender, wenn diese frei sind

Vorbeifahrt eines fast vollen 86ers Vorbeifahrt eines fast leeren 63ers Vorbeifahrt eines ziemlich vollen 96ers Vorbeifahrt eines ziemlich vollen 87ers

(auf die Autobusse die Theorie der kommunizierenden Röhren anwenden ...)

Es ist 17 Uhr 50

Ein blau-roter Betonmischer, ein »Pyrenees Transports«-Taxi. Vorbeifahrt eines 96ers er ist voll

Vorbeifahrt eines 86ers er ist absolut leer (nur der Fahrer) Vorbeifahrt eines fast leeren 83ers

Vorbeigehender filiusausfahrender Vater

Veränderungen des Tageslichts

Ein 87er, fast leer, ein 86er, halb voll

Die Kinder spielen unter den Kirchenpfeilern.

Ein schöner schwarzgefleckter weißer Hund

Ein Licht an einem Gebäude (ist es das Hotel Recamier?)

Ein fast leerer 96er

Wind

Ein voller 63er, ein fast voller 70er, ein fast voller 63er

Ein Mann betritt das Café, stellt sich vor einen Gast, der sich sofort erhebt und zahlen gehen will; er hat aber kein Kleingeld, und der andere zahlt. Sie gehen gemeinsam hinaus.

Ein Mann will das Café betreten; aber er beginnt, an der Tür zu ziehen, anstatt zu drücken

Hirngespinste

Vorbeifahrt eines vollen 70ers

(Müdigkeit)



Vorbeifahrt eines halb vollen 96ers Weitere Lichter gehen im Café an.

Draußen ist die Abenddämmerung in vollem Gang Vorbeifahrt eines 63ers er ist voll

Vorbeigehen eines Mannes, der sein Velosolex schiebt Vorbeifahrt eines 70ers er ist voll

Vorbeifahrt eines halb vollen 96ers Vorbeifahrt extrafrische NB-Eier

Es ist fünf vor sechs

Aus einem blauen Lieferwagen hat ein Mann eine Sackkarre geholt, die er mit verschiedenen Putzmitteln beladen und in die Rue des Canettes geschoben hat.
Draußen kann man praktisch keine Gesichter mehr erkennen

Die Farben verschwimmen:
selten erhelltes Grau-in-Grau.
Gelbe Flecken.
Rötliche Schimmer.

Vorbeifahrt eines fast leeren 96ers



Vorbeifahrt eines Polizeibusses, der vor dem Kirchenvorplatz wendet

Vorbeifahrt eines leeren 86ers, eines gemäßigt vollen 87ers Die Glocken von Saint-Sulpice beginnen zu läuten

Ein voller 70er, ein leerer 96er, ein weiterer, noch leererer 96er

Geöffnete Schirme

Die Kraftfahrzeuge schalten ihre Scheinwerfer ein Ein kaum gefüllter 96er, ein voller 63er

Der Wind scheint in Böen zu wehen, aber wenig Autos machen die Scheibenwischer an

Die Glocken von Saint-Sulpice hören auf zu läuten (war das die Vesper?)

Vorbeifahrt eines fast leeren 63ers

Nacht, Winter: unwirkliches Aussehen der Passanten Ein Mann, der Teppiche trägt

Viele Menschen, viele Schatten, ein leerer 63er; der Boden

glänzt, ein voller 70er, der Regen scheint jetzt stärker. Es ist zehn nach sechs. Hupen; Ansatz eines Staus

Ich kann die Kirche kaum sehen, hingegen sehe ich fast das gesamte Café (und mich beim Schreiben) als Widerschein in seinen eigenen Fenstern

Der Stau hat sich aufgelöst

Nur die Scheinwerfer weisen auf die vorbeifahrenden Autos hin

Die Straßenlaternen gehen nach und nach an

Ganz hinten (Hotel Recamier?) sind jetzt mehrere erleuchtete Fenster

Vorbeifahrt eines fast vollen 87ers

Vorbeigehen eines Mannes, der einen Rahmen trägt Vorbeigehen eines Mannes, der ein Brett trägt

Vorbeifahrt eines Polizeibusses mit eingeschaltetem Blaulicht

Vorbeifahrt eines leeren 87ers, eines vollen 70ers, eines leeren 87ers

Menschen rennen

Vorbeigehen eines Mannes, der ein Architekturmodell trägt (ist es wirklich ein Architekturmodell? Es ähnelt der Vorstellung, die ich mir von einem Architekturmodell mache; ich weiß nicht, was es anderes sein könnte).

Vorbeifahrt eines orangefarbenen Betonmischers, eines fast leeren 86ers, eines fast vollen 70ers, eines leeren 86ers

Undeutliche Schatten Ein voller 96er

(vielleicht habe ich erst heute meine Berufung entdeckt: Linienkontrolleur der Pariser Verkehrsbetriebe)

Es ist 18 Uhr 45

Vorbeifahren von Fazoigen

ein gelber Postlieferwagen hält vor dem Briefkasten an, den ein Postler um seinen doppelten Inhalt erleichtert (Paris / Andere Orte, einschließlich Banlieue)

Es regnet noch immer

Ich trinke einen Enzianlikör aus Salers.



II



5

Das Datum: 19. Oktober 1974 (Samstag)

Die Uhrzeit: 10 Uhr 45
Der Ort: Tabac Saint-Sulpice
Das Wetter: Feiner Regen, Genre Nieselregen

Vorbeigehen eines Rinnsteinfegers

Was hat sich verändert, im Vergleich zum Vortag? Auf den ersten Blick ist es wirklich gleich. Vielleicht ist der Himmel verhangener.Es ware wirklich Voreingenommenheit zu sagen, dass es zum Beispiel weniger Menschen oder weniger Fahrzeuge gäbe. Man sieht keine Vogel. Auf der zetralen Fläche des Platzes ist ein Hund. Über dem Hotel Recam1er (weit dahinter?) zeichnet sich vor dem Himmel ein Kran ab (er war gestern schon dort, aber ich erinnere mich nicht mehr, ihn vermerkt zu haben). Ich könnte nicht sagen, ob die Leute, die man sieht, dieselben sind wie gestern, ob die Wagen dieselben wie gestern sind? Hingegen wenn die Vögel (Tauben) kämen (und warum sollten sie nicht kommen), wäre ich sicher, dass es dieselben wären.

Viele Dinge haben sich nicht verändert, haben sich allem Anschein nach nicht gerührt (die Buchstaben, die Symbole, der Brunnen, die zentrale Fläche, die Bänke, die Kirche usw.); ich selbst habe mich an denselben Tisch gesetzt.

Autobusse fahren vorbei. Ich verliere vollständig das Interesse an ihnen.

Das Café de la Mairie ist geschlossen. Der Zeitungskiosk ebenfalls (er macht erst Montag wieder auf)

(mir scheint, ich hätte Duvignaud vorbeigehen sehen, der sich Richtung Tiefgarage begab)

Vorbeifahrt eines Krankenwagens mit Tatütata, dann eines Abschleppwagens, der eine blaue DS abschleppt.

Mehrere Frauen ziehen Einkaufsroller hinter sich

Ankunft der Tauben; sie scheinen mir weniger zahlreich als gestern

Andrang menschlicher oder automobiler Massen. Vorübergehende Beruhigung. Regelmäßiger Wechsel.

Zwei »Coches Parisiens«, eine Art Bus mit Plattform, fahren mit ihrer Ladung fotohungriger Japaner vorbei

Ein Cityrama-Bus (Deutsche? Japaner?)

Der Regen hat sehr rasch aufgehört; ein paar Sekunden lang gab es sogar einen vagen Sonnenstrahl

Es ist Viertel nach elf

Auf der Suche nach einem Unterschied:

Das Café de la Mairie ist geschlossen (ich sehe es nicht; ich weiß es, weil ich es gesehen habe, als ich aus dem Autobus gestiegen bin)

Ich trinke ein Vittel, während ich gestern einen Kaffee getrunken habe (inwiefern verändert das den Platz?)

Hat das Tagesgericht im Fontaine Saint-Sulpice sich geändert (gestern war es Kabeljau)? Sicherlich, aber ich bin zu weit entfernt, um zu entziffern, was auf der Schiefertafel steht, auf der es angekündigt wird.

(2 Touristenbusse, der zweite heißt »Walz Reisen«): Können die Touristen von heute dieselben sein wie die Touristen gestern (hat ein Mensch, der an einem Freitag eine Rundfahrt durch Paris macht, Lust, sie am Samstag noch einmal zu machen?)

Gestern lag auf dem Trottoir direkt vor meinem Tisch ein Metroticket; heute liegt dort, nicht ganz an derselben Stelle, ein Bonbonpapier (Zellophan) und ein schwer zu identifizierender Papierfetzen (ungefähr so groß wie eine »Parisiennes«-Verpackung, aber in sehr viel hellerem Blau).

Vorbeigehen eines kleinen Mädchens mit einer langen roten Mütze mit Bommel (ich habe sie gestern schon gesehen, aber gestern waren es zwei); ihre Mutter trägt einen langen Rock aus zusammengenähten Stoffstreifen (nicht wirklich Patchwork)v Eine Taube lässt sich auf der Spitze eines Laternenpfahls nieder

Menschen betreten die Kirche (zur Besichtigung? Ist jetzt Messe?)

Ein Spaziergänger, der recht vage an Michel Mohrt erinnert, geht erneut vor dem Café vorbei und scheint erstaunt, mich noch immer vor einem Vittel und mehreren Blättern am Tisch sitzen zu sehen.

Ein Bus: »Percival Tours«

Weitere Menschen betreten die Kirche

Die Touristenbusse verfolgen nicht alle dieselbe Strategie: Alle kommen durch die Rue Bonaparte vom Jardin du Luxembourg; manche setzen ihren Weg durch die Rue Bonaparte fort; andere biegen in die Rue du Vieux-Colombier ab: Dieser Unterschied entspricht nicht immer der Nationalität der Touristen.

Touristenbus »Wehner Reisen« Polizeibus

Pause



Das Datum: 19. Oktober 1974
Die Uhrzeit: 12 Uhr 30
Der Ort: Auf einer Bank in strahlender Sonne, inmitten der Tauben, mit Blick in Richtung Brunnen (Verkehrslärm von hinten)
Das Wetter: Es hat plötzlich aufgeklart.
Die Tauben sind quasi reglos. Dennoch ist es schwierig, sie zu zählen (200 vielleicht); mehrere haben sich mit angewinkelten Beinen hingelegt. Es ist die Zeit ihrer Toilette (mit dem Schnabel zupfen sie am Kropf oder den Flügeln); einige haben sich auf dem Rand der dritten Brunnenschale niedergelassen. Menschen kommen aus der Kirche.

Gelegentlich höre ich Hupsignale. Der Verkehr ist, was man flüssig nennt. Wir sind vier auf vier Bänken. Die Sonne ist für einen Augenblick von einer Wolke verborgen. Zwei Touristen fotografieren die Fontäne.

Vorbeifahrt eines zweistöckigen Paris-Vision-Busses

Tauben waschen sich im Brunnen (die Brunnenschalen sind voller Wasser, aber die Mäuler der Löwen speien nicht den geringsten Wasserstrahl); sie bespritzen sich und kommen ganz zerzaust heraus.

Die Tauben zu meinen Füßen haben einen starren Blick. Die Menschen, die sie betrachten, ebenfalls.

Die Sonne hat sich versteckt. Es ist windig.



Das Datum: 19. Oktober 1974
Die Uhrzeit: 14 Uhr
Der Ort: Tabac Saint-Sulpice
Vorbeigehen von Paul Virilio: Er geht Gatsby den Widerlichen im Bonaparte anschauen.

Ich sitze hier, ohne zu schreiben, seit Viertel vor eins; ich habe ein Wurstsandwich gegessen und dazu ein Glas Bourgueil getrunken.

Dann mehrere Kaffees. Neben mir schnattern ein halbes Dutzend Konfektionsbekleidungshändler, zufrieden mit ihren kleinen Geschäften.

Mit finsterem Blick betrachte ich das Vorbeiziehen der Vögel, Menschen und Fahrzeuge.

Das Café ist brechend voll

Eine entfernte Bekannte (Freundin einer Freundin, Freundin einer Freundin einer Freundin) kam die Straße entlang, ist hereingekommen, mich zu begrüßen, hat einen Kaffee getrunken.

Vorbeifahrt eines Paris-Vision-Busses. Die Touristen tragen Kopfhörer

Der Himmel ist grau. Vorübergehende Aufheiterungen.

Ermüdung des Sehens: Zwangsvorstellung von apfelgrünen 2CVs.

Ungestillte Neugier (was ich hier habe suchen wollen, die Erinnerung, die in diesem Café schwebt ...)

Worin liegt der Unterschied zwischen einem Fahrer, der sein Fahrzeug auf Anhieb einparkt und einem anderen (»90«), der das erst nach mehreren Minuten mühsamen Bemühens schafft? Das weckt Aufmerksamkeit, ruft Ironie, die Teilnahme der Anwesenden hervor: nicht nur die Risse sehen, sondern den Stoff (wie aber den Stoff sehen, wenn ihn allein die Risse sichtbar machen: Niemand sieht jemals die Busse vorbeifahren, es sei denn, er wartet auf einen, oder er wartet auf jemanden, der aus einem aussteigen wird, oder die Pariser Verkehrsbetriebe würden ihn dafür entlohnen, dass er sie zählt ...)

Und genauso: Warum sind zwei Nonnen interessanter als zwei andere Passanten?

Vorbeigehen eines Mannes, den Hals in einer Halskrause Vorbeigehen einer Frau; sie isst ein Tortenstück

Ein Paar nähert sich seinem Autobianchi Abarth, der entlang dem Trottoir geparkt ist. Die Frau beißt in ein Törtchen.

Es gibt viele Kinder.

Ein Mann, der gerade sein Auto geparkt hat (an der Stelle des Autobianchi), sieht es an, als ob er es nicht wiedererkennen würde.

Ein blaues Auto, ein gelbes, zwei blaue 2CV

Am Taxistand steht nur ein einziges Taxi. Der Fahrer hat den Kofferraum geöffnet.

Die Tauben drehen eine Platzrunde Das Café ist fast leer

Vorbeigehen eines jungen Mädchens; sie trägt einen Tennisschläger unter dem Arm (in einer Schutzhülle aus Stoff, in der man auch die Bälle unterbringen kann)

Ein apfelgrüner 2CV Ein Sport-Kinderwagen Ein Einkaufsroller

Eine Gruppe Pfadfinder mit Rucksäcken betritt die Kirche

Vorbeigehen einer Dame, die eine lange Kleiderstange gekauft hat

Vorbeifahrt einer Fahrschule

Auf ganz abstrakter Ebene könnte man das folgende Theorem vorschlagen: In einem identischen Zeitraum gehen mehr Individuen die Richtung Saint-Sulpice/Rue de Rennes als die Richtung Rue de Rennes/Saint-Sulpice.

Mehrere Frauen in Grüntönen.

Die Pfadfinder verlassen Saint-Sulpice im Gänsemarsch. Einer von ihnen, der ins Café gekommen ist, um zu telefonieren, rennt zu ihnen zurück; er steigt die Kirchenstufen hinauf und springt sie mit ein paar Sätzen hinunter, wobei er seinen Rucksack und den Wimpel des Trupps trägt (ich habe doch gute Augen)

Der Polizeibeamte Nr. 5976 geht in der Rue du Vieux-Colombier auf und ab. Er weist eine gewisse Ähnlichkeit mit Michael Lonsdale auf.

Die »Coches Parisiens«

Der Mann mit der Halskrause (vorhin war er in der Rue du Vieux-Colombier, jetzt ist er in der Rue Bonaparte)

Nach 91 vorausfahrenden Motorradfahrern fährt der Mikado in einem apfelgrünen Rolls-Royce vorbei

Cityrama: eine Japanerin ist ganz von ihren Kopfhörern in Anspruch genommen

Ich höre: »Es ist Viertel nach drei«

Ein Mann in Regenmantel macht große Gesten Japaner in einem Bus

Die Glocken von Saint-Sulpice beginnen zu läuten (ich höre, es soll eine Taufe sein)

Die Tauben drehen eine Platzrunde

Die beiden Knöllchenangestellten vom Vortag kommen vorbei; heute wirken sie sorgenvoll

Leichte Belebung im Café, auf der Straße

Ein Mann, der hereinkommt und eine Schachtel Winston und eine Schachtel Gitanes kauft, zerreißt die Kristallverpackung (Zellophan) der Winston-Schachtel.

Leichte Helligkeitsveränderung

Japaner in einem Bus; sie haben keine Kopfhörer; die Hostess ist Japanerin

Alle Tauben lassen sich auf der zentralen Fläche des Platzes nieder.

Die Ampeln schalten auf Rot (das passiert ihnen häufig)

Pfadfinder (es sind dieselben) gehen wieder vor der Kirche vorbei

Ein im Departement Eure-et-Loir (28) zugelassener apfelgrüner 2CV

Ein Touristenbus. Japaner.

Ansammlung einiger Personen vor Saint-Sulpice.

Ich sehe undeutlich oben auf den Stufen einen Mann, der fegt (ist es der Kirchendiener?).

Ich weiß, dass eine Hochzeit stattfinden wird (von zwei Cafégästen, die gerade gegangen sind, um an eben dieser teilzunehmen).

Ein kleines Mädchen, flankiert von seinen Eltern (oder seinen Kidnappern), weint

Ein zu drei Vierteln leerer Reisebus (Globus)

Vorbeigehen einer Dame, die gerade einen hässlichen Leuchter gekauft hat

Vorbeifahrt eines kleinen Touristenbusses: Club Reisen Keller

Touristenbus. Japaner.

Mir ist kalt. Ich bestelle einen Marc

Vorbeifahrt eines Autos, dessen Motorhaube voller Laub ist

Vorbeigehen eines Motorradfahrers, der eine ganz neue rote Yamaha 125 schiebt

Zum x-ten Mal Vorbeifahrt der Fahrschule Rue de Rennes 79

Vorbeigehen eines kleinen Mädchens mit einem blauen Luftballon

Zum zweiten Mal Vorbeigehen einer Knöllchenangestellten in Hosen

Ansatz eines Staus in der Rue Bonaparte Alles voll mit Leuten, alles voll mit Autos

Vorbeigehen eines Mannes, der einen Kuchen isst (die Patisserien des Viertels brauchen sich ihren guten Ruf nicht mehr zu erwerben)

Ein Reisebus: Paris-Sud Autocars. Sind es Touristen?

Die Glocken von Saint-Sulpice beginnen zu läuten, vielleicht für die Hochzeit. Die großen Türen der Kirche sind geöffnet.

Touristenbus Paris-Vision

Einzug des Hochzeitszuges in die Kirche Stau in der Rue du Vieux-Colombier

Die Autobusse kommen kaum vom Fleck

Viertes Vorbeigehen des entfernten Doppelgängers von Michel Mohrt

Entfernter Taubenflug.

Ein veilchenblaues Cape, ein roter 2CV, ein Radfahrer Die Glocken von Saint-Sulpice hören auf zu läuten

In der Ferne rennen zwei Männer.

Ein Polizeibus bremst abrupt: Die Trägheitskraft lässt die Seitentür zugehen, die von einer Hand wieder geöffnet und fixiert wird.

Das Café ist voll.

Vorbeifahrt eines brechend vollen Busses, aber keine Japaner.

Das Licht beginnt schwächer zu werden, auch wenn das bislang kaum spürbar ist; das Rot der Ampeln ist stärker zu sehen.



Im Café gehen Lichter an.



Zwei Bussen, Cityrama und Paris-Vision, gelingt es nicht, sich voneinander zu befreien. Der Cityrama nimmt schließlich die Rue Bonaparte, der Paris-Vision würde gern die Rue du Vieux-Colombier nehmen. Der Polizeibeamte Nr. 5976 (»Michael Lonsdale«) ist zunächst ratlos, greift schließlich zu seiner Pfeife und schreitet ein, übrigens erfolgreich.

Vorbeigehen eines Mannes, der die Nase in die Luft streckt, gefolgt von einem weiteren Mann, der zu Boden sieht.

Vorbeigehen eines Mannes mit einer Farbdose Ripolin Menschen Menschen Autos

Eine alte Dame mit einem sehr schönen Regenmantel, Stil

Sherlock Holmes

Die Menge ist dicht, fast keine vorübergehende Beruhigung mehr

Eine Frau mit zwei Baguettes unter dem Arm Es ist halb fünf



III



8

Das Datum: 20. Oktober 1974 (Sonntag)
Die Uhrzeit: 11 Uhr 30 Der Ort: Café de la Mairie
Das Wetter: Regnerisch. Nasser Boden. Vorübergehendes Aufldaren.

Während langer Phasen kein einziger Bus, kein einziges Auto Ende der Messe

Es beginnt wieder zu regnen.

Nationaler Seniorentag: Viele Menschen tragen am Kragen ihrer Mäntel oder Regenmäntel kleine Papierwappen: Das beweist, dass sie bereits gespendet haben

Vorbeifahrt eines 63ers

Vorbeigehen einer Dame, die eine Patisserie-Schachtel trägt (traditionelles Bild nach dem Ende der sonntäglichen Messe, hier tatsächlich bezeugt)

Ein paar Kinder

Ein paar Einkaufsroller

Ein 2CV, dessen Windschutzscheibe mit einem Äskulapstab geschmückt ist und der von einem alten Herrn gesteuert wird, hält am Bordstein; der alte Herr holt im Café eine alte Dame ab, die einen Kaffee getrunken und dabei Le Monde gelesen hat

Vorbeigehen einer eleganten Frau, die -mit den Stielen nach oben - einen großen Blumenstrauß in der Hand hält.

Vorbeifahrt eines 63ers

Vorbeigehen eines kleinen Mädchens, das zwei große Einkaufstüten trägt

Ein Vogel setzt sich auf die Spitze eines Laternenpfahls Es ist Mittag

Böe

Vorbeifahrt eines 63ers

Vorbeifahrt eines 96ers

Vorbeifahrt eines apfelgrünen 2CV

Der Regen wird heftig. Eine Dame macht sich aus einer Plastiktüte mit der Aufschrift »Nicolas« einen Hut

Regenschirme stürzen in die Kirche Augenblicke der Leere

Vorbeifahrt eines 63er-Busses

Genevieve Serreau geht vor dem Café vorbei (zu weit von mir entfernt, um ihr winken zu können)

Projekt einer Klassifizierung der Schirme nach ihren Formen, ihren Funktionsweisen, ihren Farben, ihren Materialien ...

Aus einer Tasche ragt irgendwelches Grünzeug Vorbeifahrt eines 96ers

Unterschiede springen ins Auge: Es gibt weniger Busse, es gibt wenige oder sogar keine Laster oder Lieferwagen, die Wagen sind zumeist Privatfahrzeuge; mehr Menschen scheinen Saint-Sulpice zu betreten oder zu verlassen.

Mehr Unterschiede wären dem Regen zuzuschreiben, der nicht notwendigerweise kennzeichnend für den Sonntag ist.

Vorbeilaufen eines Hundes, der mit erhobenem Schwanz vor sich hin rennt und den Boden beschnuppert.

Gesten und Bewegungen werden durch den Regen anstrengend (eine Kuchenschachtel tragen, einen Einkaufsroller ziehen, beim Gehen ein Kind an der Hand halten).

Vorbeifahren eines 63ers

Der Kirchenvorplatz ist praktisch leer. Dann überqueren ihn drei Personen.

Dann drei Zweiergruppen. Dann ein einzelner Mann, der aus der Kirche kommt.

Es regnet noch immer, aber vielleicht ein kleines bisschen weniger stark.

Ein Mann, der eine alte Dame stützt, überquert sehr langsam den Kirchenvorplatz

Ein apfelgrünes Auto (RL?)

Ein 96er-Bus

Ein gräuliches Auto, dessen rechte hintere Tür blau ist. Es ist halb eins.

An der Ecke von Kirche und Rue Saint-Sulpice rüstet sich ein Mann, bevor er sein Moped losschließt, das er an die Gitterstäbe einer Art Kellerfenster (es ist wirklich zu groß, um ein Kellerfenster zu sein) gekettet hatte

Unterdessen hat der Regen aufgehört

Der Wind vertreibt den Regen, der sich auf der Markise des Cafés gesammelt hatte: Sturzbäche

Tauben auf der zentralen Fläche des Platzes. Ein VW fährt zwischen der zentralen Fläche und dem Kirchenvorplatz hindurch. Der Kirchenvorplatz ist leer

In der Ferne zwei Passanten.

Schüchternes Aufklaren

Volle Einkaufstaschen: Sellerie, Karotten

Mit den Stielen nach oben gehaltene Blumensträuße

Die meisten Kuchenschachteln sind quaderförmig (Torten?); pyramidenförmige sind selten.

Ein 63er

Eine (tunesische) Tasche, auf der steht »SOUVENIR«.

Ein 96erv

Ich esse ein Camembert-Sandwich Es ist zwanzig vor eins.



9

Das Datum: 20. Oktober 1974
Die Uhrzeit: 13 Uhr 05 Der Ort: Café de la Mairie

Schon seit einer ganzen Weile (eine halbe Stunde?) steht ein Polizist reglos auf der Umrandung der zentralen Fläche des Platzes, zwischen der Kirche und dem Brunnen, mit dem Rücken zur Kirche und liest etwas.

Ein Taxi zwei Mopeds ein Fiat ein Peugeot ein Peugeot ein Fiat ein Wagen dessen Marke ich nicht kenne

Ein rennender Mann.

Aufklaren. Kein einziges Auto. Dann fünf. Dann eines. Orangen im Netz.

Michel Martens, mit einem geranienroten Schirm

Der 63er

Der 96er

Ein Krankenwagen der Wohlfahrtspflege (Pariser Krankenhäuser)

Ein Sonnenstrahl. Wind. Weit hinten ein gelbes Auto Ein Polizeibus. Ein paar Autos. Ein Reisebus Atlas Reisen Ein Mann, dessen linker Arm in Gips ist

Ein 63er, der ausnahmsweise an der Ecke der Rue des Canettes hält, um ein altes Paar aussteigen zu lassen

Ein grünes DS-Taxi

Ein gelbes Auto (dasselbe) kommt aus der Rue Saint-Sulpice und biegt auf den befahrbaren Teil des Kirchenvorplatzes ein

Direkt gegenüber dem Café steht ein Baum: Um den Baumstamm ist eine Schnur geschlungen.

Ganz hinten, nahe der Rue Ferou, parkt das gelbe Auto

Der Kirchenvorplatz ist absolut leer: Es ist ein Uhr fünfundzwanzig.

Der Polizist geht immer noch auf der Umrandung der zentralen Fläche auf und ab, kommt dabei manchmal bis zur Ecke der Rue Saint-Sulpice oder entfernt sich fast bis vor das Finanzamt.

Der 96er

Wenn man nur ein einziges Detail betrachtet, zum Beispiel die Rue Ferou, und dies ausreichend lange (ein bis zwei Minuten), so kann man sich ohne die geringste Schwierigkeit vorstellen, man befände sich in Etampes oder in Bourges oder sogar irgendwo in Wien (Österreich), wo ich übrigens mal war.

Von seinem Herrchen überwacht oder aufgestachelt, tollt ein schwarzer Hund auf der zentralen Fläche des Platzes herum.

Gebell

Vorbeigehen eines jungen Vaters, der sein schlafendes Baby auf dem Rücken (und einen Schirm in der Hand) hat

Der Kirchenvorplatz wäre leer, wenn der Polizist nicht in großen Schritten auf ihm hin und her gehen würde

Der 63er

Der 96er

Hinten zwei Jungen in roten Anoraks

Ein dunkelblauer VW überquert den Kirchenvorplatz (ich habe ihn bereits gesehen)

Absolute Beruhigung gibt es selten: Ein Passant in der Ferne oder ein vorbeifahrender Wagen ist immer da

Der 96er

Touristen fotografieren sich vor der Kirche

Der Kirchenvorplatz ist leer. Ein Touristenbus (Peters Reisen), leer, überquert ihn

Der 63er

Es ist fünf vor zwei

Die Tauben befinden sich auf der zentralen Fläche des Platzes. Sie fliegen alle gleichzeitig auf.

Vier Kinder. Ein Hund. Ein kleiner Sonnenstrahl. Der 96er.

Es ist zwei Uhr

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